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"Wahrnehmung der Geschlechterdifferenz
in religiösen Symbolsystemen"

Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Würzburg
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Prof. Dr. Georg Auernheimer, Köln

Geschlechterverhältnisse - eine interkulturelle Herausforderung aus pädagogischer Sicht

Abstract:

Das Referat greift das im Tagungstitel zum Ausdruck gebrachte Motiv der interkulturellen Herausforderung auf und versucht eine Antwort aus pädagogischer Perspektive. Der Referent geht dabei davon aus, dass eine sozialwissenschaftlich aufgeklärte Betrachtung von Geschlechterverhältnissen ebenso Voraussetzung für den interkulturellen Dialog ist wie eine kritische Befragung der mit dem Begriff "Parallelgesellschaft" assoziierten Vorstellungen. Im ersten Schritt wird daher erörtert, von welchen Faktoren Geschlechterverhältnisse bestimmt sind. Neben den kulturellen, speziell religiösen Traditionen sind dabei ökonomische, rechtliche und politische Rahmenbedingungen sowie mediale Repräsentationen zu berücksichtigen. Denn These des Referenten ist, dass die kulturellen Differenzen durch die jeweiligen gesellschaftlichen Handlungszwänge und Möglichkeitsräume relativiert werden, dass allerdings die dadurch bedingte Universalisierungstendenz im globalen Kapitalismus durch identitätspolitische Bewegungen gebrochen wird. Abhängigkeit, Diskriminierung und Exklusion verleiten dazu, unter Verleugnung veränderter Existenzbedingungen auf (angebliche) Traditionen zurückzugreifen. Dies wird besonders in islamischen Ländern und bei einem Teil der Migranten von dort deutlich. So bilden sich Subkulturen mit eigenen, uns verstörenden und zum Teil nicht tolerierbaren Normen. Es stellt sich allerdings die Frage, ob der Begriff "Parallelgesellschaft" nach soziologischen Kriterien der sozialen Realität gerecht wird. - Diese Frage, die nicht von bloß akademischem Interesse ist, weil der Begriff ein Bedrohungsszenario suggeriert, ist Thema des zweiten Abschnitts. Im dritten Abschnitt werden dann die Spezifika interkultureller Kommunikation und die Voraussetzungen für interkulturelle Dialoge erörtert, die gerade bei der Frage der Geschlechterrollen und menschenrechtlicher Standards von uns gefordert sind, so gewiss der Dialog allein nicht hilft, repressive Praktiken wie die Zwangsehe abzustellen.






 
 


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