|
DFG-GRADUIERTENKOLLEG
Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Würzburg
|
|
Stefan Heining Stipendiat seit November 2005 Kollegiat in der Bayerischen Eliteförderung seit Oktober 2005 Wissenschaftlicher Werdegang: 2000-2004: Studium der Katholischen Theologie an der Universität Würzburg Juli 2004: Abschluss mit dem Diplom Diplomarbeit: "Magie im Neuen Testament und in der frühchristlichen Tradition unter besonderer Berücksichtigung der Thomasakten" Fachrichtung: Exegese des Neuen Testaments Betreuer: Prof. Dr. Bernhard Heininger Dissertationsprojekt: "Taufe statt Ehe - Die Neudefinition der Geschlechter unter Magieverdacht. Ein Beitrag zur Erklärung der Thomasakten" Kurzbeschreibung: Die im 3. Jh. n.Chr. in Syrien entstandenen Thomasakten (ActThom) repräsentieren eine Form des Christentums
ganz eigener Couleur. So setzt der machtvoll und als Zwilling Jesu vorgestellte Hauptakteur Judas Thomas einen besonderen
Akzent darauf, durch die Beachtung der Enthaltsamkeit "das Leben" zu gewinnen. Dieser asketische Grundzug bezieht sich
insbesondere auf die Sexualität. Durch die strikte Forderung, auf Sexualität zu verzichten, müssen sich sowohl der Apostel
als auch die von ihm Bekehrten der harschen Kritik zahlreicher Figuren der Erzählung unterziehen: Schließlich unterwandert
Thomas aus Sicht seiner Gegner de facto die mit der Ausübung der Sexualität verbundene herkömmliche Zuweisung von Rollen und
Geschlechteridentitäten. Dabei betätigt sich der Missionar seinen Kontrahenten zufolge eines magischen Liebeszaubers, um vor
allem Frauen für sich zu gewinnen. Und in der Tat: Thomas bindet die Massen an sich, wenngleich seiner Überzeugung nach aus
einer anderen Motivation. Er ersetzt den mit der gewöhnlichen Ehe verbundenen "schmutzigen Verkehr" mit der Taufe bzw. einer
"anderen Hochzeit". Unter dem Dach des derart profilierten Christentums finden sich sodann Frauen und Männer mit einem neuen,
jenseits der Sexualität angesiedelten Selbstverständnis wieder. Kontakt: stefanheining@compuserve.de ©2003 Die Seiten wurden erstellt von der Webverantwortlichen Astrid Schilling
|